Die Stellung der Fischereiwirtschaft auf Island
1. Einführung
Island, auch bekannt als die Insel aus „Feuer und Eis“, erstreckt sich im Nordatlantik zwischen 63°24’ und 66°33’ nördlicher Breite, sowie zwischen 13°28’ und 24°32’ westlicher Länge. Auf einer Fläche von 103.000 km² leben 276.000 Einwohner (Juli 2000)(www.cia.gov), die Länge der Küstenlinie beträgt 4.988 km. Nur ein fünftel des Landes ist bewohnbar, etwa ein neuntel ist stets mit Eis bedeckt. (Brockhaus multimedia 2000)
Da Island arm an Bodenschätzen ist, Landwirtschaft nur in kleinem Maßstab betrieben werden kann, sagen die Inselbewohner: „Unsere Lebensgrundlage ist das Meer“. Die Fischerei ist seit Jahrhunderten der wichtigste Wirtschaftsfaktor.
2. Natürliche Grundlagen für den Fischreichtum
2. 1 Strömungsverhältnisse
Die Gewässer um Island sind besonders fischreich, da verschiedene Meeresströmungen zusammentreffen, die kaum mit Giftstoffen belastet sind.
der Ostislandstrom aus nord-nordöstlicher Richtung mit Temperaturen von 0C - 3C.
der Irmingerstrom, ein Ausläufer des Nordatlantikstromes, aus süd-südwestlicher Richtung mit Temperaturen bis zu 12C.
Das Zusammentreffen beider Temperaturen und der Salzgehalt der unterschiedlichen Strömungssysteme, lässt den Küstenstrom entstehen, der Island im Uhrzeigersinn umkreist und an Fluss- und Fjordmündungen lokale Strömungen und Wirbel erzeugt.
Verstärkt wird die Durchwirbelung des Ostislandstromes (schweres, kaltes Bodenwasser) mit dem wärmeren atlantischen Wasser durch die Island – Färöer – Schwelle, die um Island maximale Tiefen von 400m – 600m erreicht. (siehe Abb. 1; GLÄSSER, E., A.SCHNÜTGEN 1986, S. 194)
2. 2 Auswirkungen dieser Strömungsverhältnisse
Das Wasser wird gut durchmischt, dabei werden Nährstoffe vom Meeresgrund nach oben gespült und das Wasser mit Sauerstoff angereichert. An der Oberfläche fördert Sonnenlicht die Bildung von Plankton, das aus im Wasser schwebenden pflanzlichen und tierischen Kleinstlebewesen (z. B. Algen, Kleinkrebse und Quallen) besteht. (Terra Geographie-Lehrbuch 1994, S. 28)
Hier sind die Lebensbedingungen für Fische besonders günstig, so dass Futter- und Laichplätze vieler Fischarten entstehen.
3. Anlandungs- und Verbreitungsstandorte
3. 1 Der südliche Küstensaum der Faxafloi-Bucht und das anschließende Suurland
An der Südwest- und Südküste konzentrieren sich die wichtigsten Standorte der fischverarbeitenden Industrie, außerdem sind hier Zentren der Kabeljauverarbeitung. Reykjavik, die Hauptstadt Islands, ist nicht nur Handels- und Industriezentrum, sondern auch Zentrum der Fischereiwirtschaft. Der ehemals größte Handelsplatz Islands, Hafnafjörur, besitzt einen gut ausgebauten Trawler-Hafen und ist Standort einer größeren Fischereiflotte. Die Hafenumgebung von Hafnafjörur und der Industriestadt Akranes ist gekennzeichnet durch Kühl- und Gefrierfabriken, sowie Fischöl- und Fischmehlfabriken. Keflavik, wo sich der internationale Flughafen des Landes befindet, besitzt außerdem einen großen Fischereihafen und fischverarbeitende Betriebe.
An der Südküste, von Stokkseyri im Westen bis Höfn im Südosten, sind keine wichtigen Fischereistandorte angesiedelt, auch weil es dort nur wenige Naturhäfen gibt.
Auf den vorgelagerten Westmänner-Inseln befinden sich einige der wichtigsten Standorte der isländischen Küstenfischerei, aufgrund reicher und ganzjähriger Fanggründe. In Heymaey, dem Hauptort der Westmänner-Inseln, leben zwar nur 3% der Bevölkerung Islands, trotzdem befindet sich hier der zweitgrößte Standort der Fischereiindustrie (besonders Kabeljauverarbeitung) nach Reykjavik.
3. 2 Breiafjörur
An der Küste Breiafjörurs, im Westen, ging die Bedeutung der Fischereiwirtschaft zurück. Es wurden auf der Halbinsel Snfellsnes viele Standorte während der letzten Dekaden verlassen, obwohl hier früher die Fangplätze konzentriert waren.
3. 3 Die Halbinsel Vestfirdir
Die im Nordwesten vorgelagerte Halbinsel Vestfirdir hat eine dominierende Rolle in der isländischen Fischereiwirtschaft eingenommen. Von großer Bedeutung ist Isafjörur, der älteste Fischereihafen Islands. Dort ist die Kabeljauverarbeitung, Fischmehl- und Fischölproduktion, sowie die Konservenindustrie auf Garnelenbasis lokalisiert.
3. 4 Norurland
Akureyri am Eyjafjörur ist das wichtigste Fischereizentrum in Norurland. In Siglufjörur und Husavik befinden sich Heringshäfen und größere Einsalzungsbetriebe. An der Nord- und Ostküste habe während der letzten drei Jahrzehnte wesentliche Standortverschiebungen, gen Osten, stattgefunden.
3. 5 Austurland
Durch die Verlagerung der Fanggründe von Heringen und Lodde, der Fischmehl- und Fischölindustrie etablierten sich die Städte Vopnalfjörur, Seyisfjörur, Neskaupstaur und Esikfjörur. Eine Ausnahme bildet in dieser Region Höfn, es ist der südlichste Hafenort Austurlands, außerdem ist hier die Kabeljauverarbeitung von großer Bedeutung.
4. Die See- und Küstenfischerei
4. 1 Die Schwerpunkte der See- und Küstenfischerei
1. Fischansammlungen auf den Laichplätzen im südlichen und südwestlichen Schelfgebieten, wo von Februar bis Mai Kabeljau, Schellfisch und Wittling gefangen werden.
2. Zusammentreffen von Planktonfressern, die dem Zooplankton folgen, z. B. der Hering, der Ende der 60er Jahre fasst verschwunden war und die Lodde (Kapelan), die heute wirtschaftlich wichtig ist.
3. Fischschwärme, die ganzjährig der Meeresbodenfauna nachstellen (z. B. Grundaale). Darauf beruht die Tatsache, dass an wechselnden Orten im Schelfgebiet Fischfang möglich ist.
Im isländischen Schelfgebiet gibt es 150 (270 laut Ministerium für Fischereiwirtschaft) verschiedene Fischarten, von denen 66 ständige Bewohner der Gewässer sind, aber nur 20 (25 laut Ministerium für Fischereiwirtschaft) von wirtschaftlicher Bedeutung sind. Zur größten Gruppe gehören boreale und nordatlantische Arten, wie Kabeljau, Schellfisch, Hering und Lodde. (GLÄSSER, E., A. SCHNÜTGEN 1986, S.194 f)
4. 2 Der Walfang
Der Walfang ist seit 1986 verboten und die isländische Fischereiwirtschaft akzeptiert dies, er war ohnehin nie von großer Bedeutung für die isländische Wirtschaft. In den letzten Jahren machte er nur noch 1% des Exportes aus.
5. Die Geschichte der Fischerei
5. 1 Die Entwicklung der Fischerei bis zum Ende des zweiten Weltkriegs
Über Jahrhunderte wurde küstennaher Fischfang betrieben.
„Zum Schutz der Fischgründe wurde 1631 erstmals eine Schutzzone von 32 Seemeilen festgelegt, sie wurde jedoch später wieder aufgehoben.“ (www.iceland-guide.de ) Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte ein Übergang zur Hochseefischerei. Zur Jahrhundertwende gab es noch die althergebrachten Konservierungsformen - Stockfisch und Salzfischproduktion. (GLÄSSER, E., A. SCHNÜTGEN 1986, S. 199)
1901 wurde ein 50 Jahresabkommen mit Dänemark und Großbritannien über eine 3-Seemeilen-Fischereigrenze geschlossen. (GLÄSSER, E., A. SCHNÜTGEN 1986, S. 197)
Gemessen am Gesamtexport nehmen Fische und Fischprodukte einen immergrößeren Wert ein.
1900 – 1910 Exportanteil etwa 60%
1941 – 1945 Exportanteil etwa 92%
(GLÄSSER, E., A. SCHNÜTGEN 1986, S. 199 f)
5. 2 Der Zeitraum von 1945 bis 1970
Der isländische Aufschwung ist aufs engste mit Fischfang und seiner Verarbeitung verbunden. „Mit der zunehmenden Kommerzialisierung, Technisierung und Fangquotenerhöhung veränderten sich [..] auch Verarbeitungs- und Absatzformen.“ (GLÄSSER, E., A. SCHNÜTGEN 1986, S. 199)
Nach dem 2. Weltkrieg führte der Einsatz einer modernen Fangflotte zur Überfischung der isländischen Gewässer. Neue Fanggeräte und -methoden, sowie andere Veredlungsformen haben zu einem Anstieg des Exports von Fischprodukten geführt (Tab. 3/3 www.icelandguide.de ). Die Technik des Tiefgefrierens wurde praktiziert. 1945 wurden 67 Tiefkühlfabriken auf Island betrieben. Es kam zur Produktion von Fischmehl und Fischöl. Während das proteinreiche Fischmehl als Kraftfutterbestandteil vor allem in der Tierhaltung eingesetzt wurde und wird, dient das Exportprodukt Fischöl vornehmlich zur Margarine-, Bratfett- und Seifenherstellung.
Seit 1944, der Gründung der Republik Island, ist eine der Hauptlinien der isländischen Wirtschaftspolitik, die Fischbestände zu erhalten.
1948 wurde das Gesetz zur Erhaltung der Kontinentalschelffischgründe verabschiedet, welches das Fischereiministerium mit Vollmachten zur Errichtung von Schutzzonen und zur Fangmengenbeschränkung in den isländischen Hoheitsgewässern und Fischereizonen befugt.
1949 kündigte Island das alte mit Dänemark geschlossene 3-Seemeilen-Abkommen auf und dehnte nach Ablauf der Kündigungsfrist 1952 die Schutzzone auf 4 Seemeilen aus. Darauf reagierte Großbritannien mit einem Einfuhrstopp für isländische Fischereierzeugnisse, und Island musste neue Absatzmärkte erschließen.
Wegen erneuter Überfischung wurde die Zone 1959 (anderes Buch: 1958) auf 12 Seemeilen erweitert, daraufhin setzte Großbritannien Kriegsschiffe zum Schutz der britischen Schiffe in der 12-Seemeilen-Zone ein. Island protestierte bei der UN und vor dem NATO-Rat, deshalb erkannte Großbritannien die 12-Seemeilen-Zone an. . (GLÄSSER, E., A. SCHNÜTGEN 1986, S. 201) Dieser Konflikt wird in der Literatur auch teilweise als der „1. Kabeljaukrieg“ bezeichnet
5. 3 Die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts
Anfang der 70er Jahre brachen die Bestände wirtschaftlich genutzter Fische wieder zusammen, Heringsschwärme blieben aus, das Einkommen der Fischer sank. (www.iceland-guide.de )
Am 01.09.1972 erweiterte Island die Schutzzone auf 50 Seemeilen. Auf diese Weise beansprucht Island 30% der Grundfischerträge im Nordatlantik. Da die Briten nicht bereit waren dies zu akzeptieren, kam es zum Disput. Es entwickelte sich der „2. Kabeljaukrieg“ zwischen isländischen Küstenwachbooten und britischen und deutschen Fischern.
Von isländischer Seite wurden innerhalb der 50-Seemeilen-Zone die Fanggeräte aller fremden Schiffe zerstört, indem man vor allem die Schleppnetze kappte. Der Höhepunkt war im Mai 1973 erreicht, als ein britischer Trawler von einem isländischen Wachboot beschossen und beschädigt wurde, hier waren auch Menschenleben zu beklagen.
Die USA schaltete sich in die Vermittlungen ein. Der Streit wurde auf dem Verhandlungsweg beigelegt., denn die isländische Regierung drohte mit dem Austritt aus der NATO, was vor allem den Verlust des Stützpunktes Keflavik bedeutete.
Da die Erweiterung der Schutzzone nicht die erhoffte Wirkung zeigte, die isländische Volkswirtschaft wachsende Wirtschaftsprobleme hatte und die Inflationsrate stark anstieg, kündigte der isländische Ministerpräsident Hallgrimmson, 1974 in einer Regierungserklärung, eine erneute Ausweitung der Fischereigrenze auf 200 Seemeilen an. Die Fischressourcen sollten bewahrt werden. 1975 erfolgte die Ausdehnung. (GLÄSSER, E., A. SCHNÜTGEN 1986, S. 201 f)
Es kam erneut zum Streit zwischen Island und Großbritannien, auch der „3. Kabeljaukrieg“ (1975/76) wurde auf dem Verhandlungsweg beigelegt.
Die 200-Seemeilen-Zone ist heute internationaler Standard und völkerrechtlich anerkannt. (www.iceland-guide.de ) In dieser Zone dürfen ausländische Schiffe nur mit vertraglich Genehmigungen fischen. Für die Staaten der EG wurden Fangquoten und Mindestmaschengrößen festgelegt. Diese Einschränkungen machten viele Fischer brotlos. (Terra Geographielehrbuch, S. 29)
Trotz Schutzzone erholten sich die Fischbestände nur langsam.
5. 4 Die Entwicklung seit 1981
1984 wurde ein Quotensystem (System der individuellen transferierbaren Quoten; ITQ) eingeführt, jedes Schiff bekommt für die einzelnen Fischarten eine bestimmte Fangmenge zugeteilt. Die Quoten können auch ausgetauscht werden, die einzelnen Schiffe können so für den Fang spezieller Fischarten ausgestattet sein und kostendeckend betrieben werden.
1991 erhöhten sich, beispielsweise, die Exporterträge von Fischprodukten, obwohl der Fang um eine halbe Million Tonnen zurückging.
Zusammenfassend sei zu sagen: Durch das Steuerungssystem erholten sich die Fischbestände. Obwohl sich der Fang in wichtigen Arten – z. B. Kabeljau – reduzierte, Konnte die Rentabilität der Fischindustrie verbessert werden. Der reale Fang überstieg nicht den verordneten Grenzwert. Fischereipolitisch gesehen leistete Island hier Pionierarbeit. (www.hafro.is – Wissenswertes über die Fischereiwirtschaft)
Seit 1991 können isländische Fischereiprodukte zollfrei in die EU eingeführt werden. (www.iceland-guide.de )
6. Heutige Wirtschaftssituation
Begünstigt wird die Entwicklung Islands neben den wirtschaftlichen Maßnahmen auch die verkehrsgeographische Lage zwischen den großen Absatzmärkten beiderseits des Nordatlantik.
Hinsichtlich des Fangvolumens liegt Island an 14. Stelle unter den Fischereinationen der Welt, aber kein anderer Staat ist so abhängig von der Fischerei. Etwa 15.000 Isländer – 12% der arbeitsfähigen Bevölkerung – arbeiten unmittelbar im Fischfang (5,2%) oder in der Fischverarbeitung (6,7%)(www.icelandguide.de ). Der Prozentsatz ist relativ gering, verglichen mit der Bedeutung der Fischereiwirtschaft der gesamten Wirtschaft, liegt aber höher als in anderen nordeuropäischen Ländern.
In Island herrscht heute fast Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenquote beträgt zwischen 3% und 4%.
Island hat sich seine Selbstständigkeit bewahrt, indem es sich, z. B. mit Nahrungsmitteln, selbst versorgen kann und nicht auf Importe aus anderen Ländern angewiesen ist.
Das Übergewicht eines einzelnen Wirtschaftszweiges im isländischen Außenhandel bildet eine Gefahr für die Volkswirtschaft des Landes, da die Fischerei eben eine Unsicherheit und Unberechenbarkeit in sich bürgt und damit kein steuerbarer Faktorenkomplex ist.
Der Fischfang aus isländischen Gewässern beträgt seit vielen Jahren 1 Million Tonnen
und mehr. Auftretende Schwankungen im Fangvolumen bringen die Stabilität einerseits im:
Fischsektor, aber auch
in der gesamten isländischen Wirtschaft ins Wanken.
Bisher konnten größere Rückschläge verhindert werden, da man sich auf Bestände konzentrierte, die am stärksten waren und Maßnahmen zur Wertsteigerung des gefangenen Fisches ergriffen. Da die Fischerei heute der wichtigste Wirtschaftsfaktor des Landes ist (76% des Exports) waren weitere Schutzmaßnahmen notwendig.
Nicht nur das Ausbleiben von Fischschwärmen, sondern auch der Verlust von Absatzmärkten oder ein Preisverfall für Fisch und Fischprodukten auf dem Weltmarkt, können also in dieser Branche zu empfindlichen Einkommensminderungen führen. Schon aus diesem Grunde sollte der Weg einer Diversifizierung (Auffächerung der Produktions- und Exportwirtschaft) der isländischen Wirtschaft in Zukunft verstärkt fortgesetzt werden.
Für die Stellung der Fischereiwirtschaft auf Island ist in erster Linie das Fischereiministerium zuständig. Ihm sind verschiedene Institute bei der
- Fischereibehörde
- Forschung der isländischen Fischindustrie und
- Meeresforschung unterstellt.
Die Erforschung des Meeres hat eine Schlüsselfunktion, denn nur wer das maritime Ökosystem kennt, kann die „Fischbestände auf verantwortliche Weise nutzen, um eine langfristige Produktivität aller Ressourcen des Meeres zu nutzen und zu garantieren.“ (brunnur.stjr.is – Grundlage des Wohlstandes)
Verschiedene andere Wirtschaftszweige, z. B. Zulieferbetriebe, Verkauf und Marketing, sind stark mit der Fischwirtschaft verflochten und somit an Fangergebnissen interessiert. Es besteht eine Verbindung zwischen:
- Fang und Verarbeitung
- Fangschiffe und fischverarbeitende Betriebe.
Schiffbau, sowie die Wartung und Betreuung von Fischereifahrzeugen sind ein wichtiger Dienstleistungssektor. (www.hafro.is – Wissenswertes über die Fischereiwirtschaft)
Durch „technologisch Entwicklungen in allen Sparten der Fischerei ist eine florierende Sekundärindustrie entstanden, die sich auf Konstruktion und Produktion von Fang- und Verarbeitungsgeräten spezialisiert hat.“ (www.hafro.is – Wissenswertes über die Fischereiwirtschaft) Einige dieser Unternehmen, z. B. Eimskip, sind auf dem Weltmarkt bereits führend.
6. 1 Die Fischereiflotte
Die isländische Fischereiflotte, im Verhältnis zu der Einwohnerzahl des Landes, ist verglichen mit anderen Nationen recht groß.
1989 besaß Island insgesamt 348 Schiffe, von denen 45 eine Größe von 500 BRT überschritten. Insgesamt betrug die Kapazität der Fischereifahrzeuge im selben Jahr 110.900 BRT. Die Tonnage betrug bei Fischereitransportmitteln in der Größe von
100 bis 499 BRT - 74.200 BRT, bei einer Größe von
500 bis 999 BRT - 33.500 BRT und bei
1000 bis 1999 BRT noch 3.300BRT. (Statistisches Bundesamt – Länderbericht Island 1991)
6. 2 Fish-Farming
In Island wird „Fish-Farming“ im Meerwasser betrieben. In großen Netzkäfigen werden vor allem Lachse und Forellen gezüchtet. Durch die Fischfarmen werden erhebliche Exporterlöse erwirtschaftet. Fish-Farming wird begünstigt durch eine natürliche Ressource Islands – die geothermale Energie. Warmwasser, aus heißen Quellen, wird in Zuchtbecken oder in zur Fischzucht ausgewiesene Fjorde geleitet.
Doch es treten folgende Probleme auf:
Medikamente gegen Seuchengefahr
Chemikalien zur Reinigung der Netzkäfige
Ausscheidungen der Tiere als „Abfallproblem“
(Terra Geographielehrbuch, S.29)
7. Zusammenfassung
Aus einer armen Nation entwickelte sich eine Gesellschaft, deren heutiger Lebensstandard zu den höchsten der Welt zählt. Grundlage dafür ist die Entwicklung im Bereich der Fischerei, die als leistungsstarker Wirtschaftszweig ausgebaut wurde und auf fundierten wissenschaftlichen Kenntnissen beruht. Frühzeitig wurde erkannt, dass der Wohlstand der Isländer auf dem Fisch beruht und deshalb Fischbestände zu erhalten und Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind. Mit Respekt und Umsicht werden die nationalen maritimen Ressourcen genutzt. (Isländisches Ministerium für Fischereiwirtschaft)
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